Seit Jahresbeginn hat der Deutsche Schachbund (DSB) 5000 Neuanmeldungen in den unter dem DSB organisierten Vereinen registriert. Damit bricht die Mitgliederzahl im positiven Sinne aus, da in nun mit gut 93.000 Mitgliedern die Zahl um 3000 höher liegt als im Schnitt der letzten 10 Jahre. Rund 9% der Mitglieder sind weiblich, knapp 30% jugendlich. Der Deutsche Schachbund gab in einer Pressemitteilung folgende Information an die Öffentlichkeit auf www.schachbund.de:
Beeindruckend entwickelt sich seit Beginn dieses Jahres die Zahl der Anmeldungen in vielen Schachvereinen in Deutschland: In der Summe ergibt dies für den Deutschen Schachbund mit Stand Mitte September 2023 eine neue Gesamtmitgliederzahl von rund 93.000 Schachspielerinnen und Schachspielern.
Dazu haben sehr viele Vereine mit ihren Aktivitäten beigetragen. Dazu gehört neben einer guten Öffentlichkeitsarbeit insbesondere die Gewinnung von Kindern und Jugendlichen für den Verein, z.B. durch Schach-AGs an den örtlichen Schulen - aber auch die Durchführung von Einsteigerkursen für Erwachsene, denn Schach spricht bekanntlich alle Altersgruppen an. Die meisten Vereine sind auch im Internet präsent, so dass sich Interessierte jederzeit über die nächstgelegenen Schachvereine informieren können, oder noch einfacher über das Portal schach.in.
Wer ganz schnell ist, kann auch noch an der Aktion des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) teilnehmen, bei der man als Interessent für eine neue Vereinsmitgliedschaft (auch Schachverein) einen Gutschein als Zuschuss für den ersten Jahresbeitrag erhält.
Gerhard Prill
Beauftragter für Mitgliedergewinnung im DSB
Der Beauftrage für Mitgliedergewinnung führt einen wichtigen Grund für die aktuelle, sehr positive, Entwicklung auf. Vereine und Initiativen die großartige Arbeit leisten und dadurch ein schöner Ort für Schachinteressierte jedes Alters sind. Doch diese tolle Arbeit haben viele Vereine auch schon die letzten Jahrzehnte geleistet und stemmten sich somit gegen den allgemeinen negativen Trend im Schach. Es muss also noch weitere Gründe geben, warum Schach inzwischen den Weg in den Mainstream findet.
Hier sind die folgenden drei Punkte aufzuführen: 1) Corona-Pandemie 2) Netflix-Serie: Damengambit 3) chess.com
Die Corona-Pandemie hat Schachspieler wie Nicht-Schachspieler auf der ganzen Welt in die eigenen vier Wände gedrängt. Fussball und Basketball lassen sich im Wohnzimmer schlecht spielen. Am PC ist eine körperliche Sportart nicht das Gleiche. Der Unterschied ist im Schach deutlich kleiner. Millionen Menschen entdeckten Schach als spaßigen Zeitvertreib. Zwar ist ein analoges Turnier ein großartiges Erlebnis. Schach ist jedoch Schach, auch im Internet.
Die Netflix-Miniserie hat dank einer spannenden Geschichte und großartiger Schauspieler weitere Millionen Menschen fürs Schach interessiert. Sind Schachspieler wirklich alle Genies? Wie ist die Rolle von weiblichen Spielern im Schach? Schach ist ja doch ein spannender und nervenaufreibender Sport! Das waren die Eindrücke die beiden den Zuschauern hängen blieben.
Chess.com wiederum hat es geschafft diese „Hype“ aufzunehmen und zu verstätigen. Inzwischen lassen sich Stars regelmäßig beim Schach spielen fotografieren. Die bekanntesten Gesichter der digitalen Welt spielen Schachturnier auf der US-Amerikanischen Schachplattform und eröffnen damit das königliche Spiel für eine ganz neue Zielgruppe.
Foto/Logo: Deutscher Schachbund