Bei den Blitz und Schnellschach-Europameisterschaften der Jugend gab es einen deutschen Doppelerfolg. Die Europameisterschaften fanden vom 28.9. bis 30.9. im slowenischen Terme Catez in verschiedenen Altersklassen stand.
Christian Glöckler, Jahrgang 2011, Fide-Meister mit einer Elo von 2334 Punkten war nicht nur in Terme Catez der klare Favorit in der Altersklasse U12, sondern gilt inzwischen aus in Deutschland als der kommende Superstar des Deutschen Schachs. Dass man mit solchen Bewertungen vorsichtig sein sollte, haben zahlreiche Beispiele vor ihm gezeigt. Doch die Art wie er spielt und die Ruhe die er auch neben dem Brett ausstrahlt suchen seines Gleichen. Dann auch noch unter der Drucksituation einer Favoritenrolle dieser zwei Mal gerecht zu werden...Alles Indizien, dass hier ein großer Teil der deutschen Schachzukunft heranwächst.
Da hilft es sicherlich, dass Glöckler vom erfahrenen Trainer GM Thomas Pähtz betreut wird. Pähtz, der bereits seine Kinder, Thomas junior und Elisabeth, zu starken Spielern formte und auch positiven Einfluss auf viele andere starke Talente hatte, kennt die Tücken der Schachszene. Er weiß genau was ein junger Spieler braucht, an dem derzeit von allen Ecken und Enden gezogen wird. Die schwierigste Aufgabe von Pähtz wird sein, Glöcklers Fokus auf den 64 Feldern zu halten und nicht zu früh seine außergewöhnlichen Leistungen als selbstverständlich anzusehen.
Kennt man Pähtz, weiß man, dass die Chancen dies zu schaffen gut stehen.
In Slowenien gewann Glöckler souverän. Zwar zog er nicht mit 9 aus 9 bzw. 18 aus 18 im Blitzen durch, aber die Meisterschaften wurden relativ gefahrfrei gewonnen. Das Schnellschach gewann er alleine mit 7,5 Punkten. Es hätten sogar 8 werden können, doch in der finalen Runde sah er, dass sein Konkurrent verloren hatte und somit ein Unentschieden zum Turniersieg reichte.
Im Blitzschach war es ein wenig enger. Es war ein Letztrundensieg nötig, damit das Turnier mit 15,5 aus 18 als alleiniger Sieger gewonnen werden konnte, doch auch diesen wichtigen Sieg konnte er einfahren!
Wie geht es also weiter mit Glöckler? Das Prinzen-Programm ist lange beendet. Der Aufstieg von Vincent Keymer wurde auch von der Grenken-AG und Baden-Baden unterstützt. Wenn man zu dem Schluss kommt, dass Glöckler ähnliches Potenzial wie Keymer hat, und zumindest die Zahlen deuten darauf hin, dass sollte bereits früh unterstützt werden wo es nur geht. Keymer hatte im gleichen Alter ungefähr die gleiche Zahl wie Glöckler derzeit.
