Der große Jahresrückblick

Der große Jahresrückblick

Das Schachjahr 2024 hatte einige Highlights zu bieten. Wir fassen für Euch die wichtigsten Ereignisse zusammen. 

Das Jahr 2024 ist fast vorbei. Wichtige Ereignisse wie das Kandidatenturnier, die Schacholympiade und die Weltmeisterschaft fanden statt. Doch das Schachjahr hatte noch einiges mehr aufzubieten. Hier unsere Zusammenfassung der Highlights: 

Januar

Traditionell begann das Schachjahr mit dem Turnier in Wijk aan Zee, dem "Wimbledon des Schachs". Es gewann der Chinese Wei Yi, der im Rest des Jahres aber nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen konnte. 

Magnus Carlsen gab im selben Monat auf Twitter bekannt, dass er nicht am Kandidatenturnier teilnehmen möchte. Beste Werbung fürs Schach lieferte derweil Vincent Keymer, der einen überzeugenden Auftritt im Aktuellen Sportstudio hatte. 

Skandalös ging es erneut bei Hans Niemann zu, der vom Schachclub St. Louis nicht mehr eingeladen wurde, weil er in seinem Hotelzimmer u.a. ein Bügelbrett zerstörte. 

Februar

Im Luxusressort Weissenhaus veranstaltete Mäzen Jan Henric Buettner ein Turnier im Freestyle Chess (d.h. Chess 960). Alle Spieler erhielten farbige Jacketts, die Startposition wurde aus den 960 Möglichkeiten von Miss Angola (im Bild rechts) gezogen. 

Erfolge für die Nationalmannschaften: Sowohl die Männer als auch die Frauen siegten - als Gastgeber - beim mitteleuropäischen Turnier "Mitropa-Cup". 

Die Schachbundesliga zeigte bei der zentralen Zwischenrunde in Viernheim - mit Hikaru Nakamura - nicht nur ihre spielerische Stärke, sondern auch ihr Vermarktungspotenzial und ihre Attraktivität. 

März

Mit nur 7 Wochen Vorlauf zauberten die Macher des GRENKE Chess Classic um Turnierdirektor Sven Noppes in Karlsruhe ein Weltklasseturnier aus dem Hut. Im A-Open siegte Hans Niemann, im Classic Magnus Carlsen. Die schönsten Eindrücke vor Ort gibt´s in diesem Video:  

Der emotionale Höhepunkt war ein Heiratsantrag von IM Ilja Schneider an seine langjährige Freundin, die unter dem Jubel des Publikums "JA" sagte. Erster Gratulant war Magnus Carlsen. 

April

Während in der heimischen Schachbundesliga der SC Viernheim seinen ersten deutschen Meistertitel feierte, ging es im kanadischen Toronto noch internationaler zu. Der junge Inder Gukesh sowie die Chinesin Tan Zhongyi setzten sich als WM-Herausforderer durch. 

Besonders dramatisch war das Turnier für Fabiano Caruana, der gegen Nepomniachtchi auf Gewinn stand. Mit einem Sieg hätte er den Tiebreak erreicht, doch Nepo rang ihm am Ende noch ein Remis ab - wofür sich Nepo am Ende entschuldigte. "My fault", so die jetzt schon berühmte Antwort von Caruana.  [Klick führt zum Video]

Mai

"Die Ära des Schachs ist vorbei", und "Schach wird in 10 Jahren gelöst sein", so twitterte Elon Musk auf seiner eigenen Plattform X. Steile Thesen, doch der Popularität des Schachspiels hat dieser Tweet sicher nicht geschadet. 

Sportlicher ging´s bei den legendären Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften in Willingen (ca. 800 Teilnehmer) sowie beim PlusCity Grand Prix in Pasching (Österreich, über 1000 Teilnehmer) zu. 

Juni

Positive Schlagzeilen vermeldete die Stadt Hamburg (3.700 Kinder bei "Linkes gegen Rechtes Alsterufer", Foto) als auch der Stadtteilclub St. Pauli (Verpflichtung von Magnus Carlsen für die Schachbundesliga). 

Wladimir Kramnik setzte sich im vielbeachteten "Clash of Claims" mit einem der zahlreichen von ihm beschuldigten Spieler auseinander, GM Jose Martinez, blieb dabei aber eine Menge schuldig. 

Erfreuliches gab es vom Deutschen Schachbund und der Deutschen Schachjugend zu melden, die sich in ihrem Streit um die Rückforderung von Geldern auf einen Vergleich einigen könnten. 

Juli

Der Weltschachverband FIDE feierte sein 100-jähriges Jubiläum mit einem Guiness Rekord für die meisten gespielten Partien an einem Tag. Die Organisatoren des traditionellen Schachfestivals in Biel (Schweiz) nahmen die Urkunde entgegen. 

Österreich beteiligte sich mit einem spektakulären Turnier auf der Schallaburg am Jubiläum. 

Ein bemerkenswerter Sieg in 9 Zügen mit zwei Turmopfern gelang Fabiano Caruana gegen Alireza Firouzja. (Klick aufs Bild führt zum Video).  

August

Schock für die deutsche Schachszene: Gregor Johann, hochgeschätzter Turnierdirektor und Schiedsrichter, kam bei einem Wanderunfall ums Leben. Die Gedanken sind bei seiner Lebensgefährtin Sandra Schmidt. 

In Dortmund siegte der Holländer Nico Zwirs bei der 51. Sparkassen Chess Trophy. Hauptveranstaltung war ein Match zwischen den beiden besten deutschen Spielerinnen Elisabeth Pähtz und Dinara Wagner (Endstand 3:3). 

In Kasachstan fand die FIDE World Rapid and Blitz Team Championships statt, während national Fiona Sieber und Dmitrij Kollars die nationale Meisterschaft gewannen. 

September

Der September stand ganz im Zeichen der Schacholympiade in Budapest (Ungarn). Die deutschen Männer landeten auf Platz 7, die Frauen auf Rang 22. 

Zentrale Figur war Judit Polgar, die als Lichtgestalt des ungarischen Schachs einen großen Teil des Rahmenprogramms gestaltete. 

Sportlich triumphierte Indien doppelt, also sowohl bei den Männern (nicht ganz unerwartet) als auch überraschend bei den Frauen. 

Oktober

Nicht nur Negativschlagzeilen wie der Betrug durch GM Kirill Shevchenko oder der Gewaltausbruch durch GM Christopher Yoo kamen im Oktober auf, sondern auch erfreuliche Nachrichten: 

Vincent Keymer siegte mit seinem tschechischen Club Novy Bor beim European Club Cup (Foto). Und dem kanadischen GM Aman Hambleton gelang in einer Online-Partie ein spektakuläres Schachmatt in der Grundstellung (Klick zum Video, ca. ab Minute 06:00). 

November

Späte Freude bei Rainer Knaak und Brigitte Burchardt: Beide krönten sich zum Sieger bei der Senioren-Weltmeisterschaft.

Frederik Svane landete bei der Einzel-Europameisterschaft auf einem starken dritten Platz und zeigte dabei u.a. eine Unterverwandlung. 

In Singapur begann die Schach-WM zwischen Ding Liren, der sich rechtzeitig aus seinem Formtief befreien konnte, sowie dem Herausforderer Gukesh.

 

Dezember

Aufgrund eines großen Fehlers von Ding Liren in der letzten WM-Partie siegte Gukesh mit 7,5:6,5 und krönte sich zur Freude der schachbegeisterten Inder zum 18. Weltmeister. 

Überraschend verkündete Gukesh danach, dass Vincent Keymer (hier in Spanien gemeinsam mit Wojtaszek und Harikrishna) zu seinem Sekundantenteam gehörte. 

Zum Jahresabschluss steht noch die Blitz- und Schnellschach-WM in New York bevor. 

Ausblick 2025

Neben einer Reihe von Onlineturnieren, die maßgeblich von chess.com (und ggf. vom wieder aufstrebenden Internet Chess Club) organisiert werden, kann sich die Schachwelt u.a. auf folgende Ereignisse freuen: 

  • Schachbundesliga (mit Magnus Carlsen)
  • traditionelle Turniere wie Wijk aan Zee
  • tolle Breitenschachturniere wie die DSAM
  • Freestyle Grand Slam Tour 2025 in Deutschland (ab 7. Februar, u.a. mit Carlsen, Gukesh, Anand)

Highlights wie Kandidatenturnier, WM und Schacholympiade bleiben aus. Trotzdem erwartet uns ganz bestimmt wieder ein spannendes Schachjahr! 

Nationale Turniere finden sich im Turnierkalender schachtermine.com

Die Chess Tigers wünschen allen Lesern ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein zufriedenes und glückliches neues Jahr 2025. 

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