Chessminton - eine Kombinationssportart entwickelt sich

Chessminton - eine Kombinationssportart entwickelt sich

Am 21. Juni findet in Waghäusel bei Heidelberg ein Turnier in einer offiziellen neuen Sportart statt: Chessminton.

Schach ist eine Kombinationssportart. Nicht nur, weil man mit gelungenen Kombinationen den gegnerischen König mattsetzen kann. Sondern auch deshalb, weil sich Schach wunderbar mit anderen Sportarten oder Spielen kombinieren lässt. Einen Überblick zahlreicher Kombinationen (Tennis, Poker, Tauchen...) gibt es in diesem chess.com-Artikel. 

Das Schachboxen war bislang die einzige Kombination, die sich als Sportart eigenständig gemacht und einen Verband gegründet hat. Doch das hat sich im Dezember 2023 geändert. Dort wurde der „Verband Chessminton Deutschland e.V.“ gegründet – mit dem Ziel der Pflege, Förderung und Entwicklung der Sportart "Chessminton". Der Verband hat seinen Sitz im südhessischen Viernheim - der Stadt des neuen deutschen Schachbundesliga-Meisters. 

Michael Busse von den Chess Tigers sprach mit Dr. Sascha Zhu, dem Vorsitzenden des Verbandes: 

Foto: Sascha Zhu | LinkedIn

1. Hallo Sascha, du hast eine neue Kombisportart ins Leben gerufen: Chessminton. Was ist das genau?
Eine Kombination aus Schach – auf Englisch Chess – und Badminton. Also von zwei Sportarten, die faszinierend, sehr populär und – wenn man an Blitzschach denkt – auch ultraschnell sind.

2. Wie kamst du auf die Idee, die beiden Sportarten miteinander zu kombinieren?
Als ich mit meinen Kindern auf Badminton-Turnieren unterwegs war, haben wir oft die Wartezeiten mit Schachspielen überbrückt. Und auch andersherum, als ich mit ihnen auf Schach-Turnieren unterwegs war, haben wir einige Male die Wartezeiten mit Badmintonspielen im Freien überbrückt. So entstand damals die Idee, Schach und Badminton zu kombinieren.

3. Aus welcher Ecke kommst du selbst: Schach oder Badminton?
Aus „beiden“ Ecken: Ich spiele seit meiner Kindheit Schach und seit ca. 15 Jahren Badminton.

4. Ihr veranstaltet in Kürze ein Turnier. Wo und wann findet es statt, und wer kann teilnehmen?
Es findet am 21. Juni in Waghäusel bei Heidelberg statt, und ist offen für alle Jugendlichen aus dem Jahrgang 2006 und jünger.

5. Wo kann man sich für das Turnier anmelden und weitere Informationen über Euch finden?
Über die Webseite chessminton.de/gyo kann man sich für das Turnier anmelden, und auf chessminton.de gibt es mehr Infos über uns.

6. Wie lauten eigentlich die Spielregeln?
Bei der Chessminton-Hauptvariante besteht das Spiel aus den folgenden vier Phasen: Zuerst eine 5-Minuten-Blitzschachpartie, dann zwei Badminton-Sätze und zum Anschluss eine weitere Blitzschachpartie. Die Schachpartie wird badminton-like mit einem Satzergebnis z.B. von 15:0 bis 15:14 anhand der „Gewinnerbedenkzeit“ gewertet: Benötigt der Gewinner nur eine Bedenkzeit von unter 20 Sekunden, gewinnt der mit 15:0; benötigt der Gewinner jedoch fast die vollen fünf Minuten, gewinnt er nur noch mit 15:14. Die Punkte aus allen vier Phasen werden zusammengerechnet, derjenige mit den meisten Punkte hat das Chessminton-Spiel gewonnen. 

Die genauen Spielregeln kann man auch hier ansehen. 

7. Was ist beim Chessminton wichtiger: Ein guter Schachspieler oder ein guter Badmintonspieler zu sein?
Ein guter Chessminton-Spieler muss in beiden Sportarten sehr gut sein. So ähnlich wie beim Biathlon auch.  

8. Ihr habt auch einen Verband gegründet. Das heißt, es sind weitere Aktivitäten geplant?
Ja, wir möchten einerseits regelmäßige Chessminton-Turniere organisieren, andererseits Chessminton als neue Kombisportart bekannter machen, voranbringen und fördern.

Viel Erfolg!

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