Die Deutsche Jugend Ländermeisterschaft (DLM) findet vom 01.10. bis 05.10.2023 in der Jugendherberge Hannover statt. Bei der DLM treten die verschiedenen Bundesländer, maximal 17, da Baden und Württemberg getrennte Landesverbände haben, gegeneinander an. Dabei muss nach einem gewissen Schlüssel nach Altersklassen und Geschlecht aufgestellt werden. Nicht jedes Bundesland ist so gut organisiert, dass es ein Team an den Start bekommt. Die Bedeutung der Ländermeisterschaft ist jedoch über die Jahre gestiegen und so nehmen auch viele sehr starke Jugendliche an ihr Teil. In diesem Jahr sind es 14 Teams die den Kampf über insgesamt 7 Runden um den Turniersieg.
Derzeit machen das Nordrhein-Westfalen und Sachsen am Besten. NRW hat traditionell eine starke Mannschaft. Das liegt zum einen an der großen Dichte an Schachvereine in dem bevölkerungsreichen Bundesland, zum Anderen natürlich an der guten Jugendarbeit. Gute Jugendarbeit wird auch in Sachsen geleistet, wo immer wieder starke Schachspieler herkommen. Viele von ihnen haben auch DLM mitgespielt. Es ist also kein Wunder, dass diese beiden Teams nach 5 Runden die Tabellenspitze mit jeweils 8 Mannschaftspunkten teilen. NRW konnte im direkten Duell in Runde 3 klar mit 6-2 gewinnen, doch musste in Runde 4 eine empfindliche Niederlage gegen die starken Hessen einstecken.
Auch die Mannschaft aus dem Herzen Deutschlands steht mit 7 Mannschaftspunkten bisher sehr gut da, genau wie Schleswig Holstein, die aufgrund der schlechteren derzeit auf Platz 4 stehen.
Ein besonderer Blick fällt steht auf die Topspieler der jeweiligen Teams und bei NRW ist das definitiv der 12-Jährige Hussain Besou, der mit einer Elo von 2353 Bereits ein starker FM ist. Nun stellst sich stets die Frage, ob ein solches Talent sich in die ein solches Jugendturnier begeben sollte. Die Gegner weisen auf den beinah sicheren Elo-Verlust hin, der beim Spiel gegen unterbewertete Jugendliche kaum zu vermeiden ist. Die Anderen, zu denen sich auch der Schreiber dieser Zeilen zählt, weisen auf die Turnierhärte hin, die bei so einem Turnier erworben wird und von langfristigem Vorteil ist. So scheint es auch Besou gesehen zu haben, wobei sein derzeitiges Ergebnis an Brett 1 mit 1,5 aus 5 für ihn mehr als ärgerlich ist.
Deutlich besser macht es an Brett 1 von Hessen Vadim Petrovskiy, der starke, aus der Ukraine nach Deutschland gekommene, internationale Meister ist erst zu Runde 2 für sein Team eingestiegen, hat seitdem aber alle Partien gewonnen und steht entsprechend bei 4 aus 4.
2 Runden sind noch zu spielen und bei all den spannenden Turnieren die es derzeit gibt, lohnt definitiv ein Blick nach Hannover wo der deutsche Nachwuchs gegeneinander antritt!